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Die Geschichte des Hofes

Die Geschichte des über 150jährigen Vierseithofes gibt uns noch so manches Rätsel auf. Nach einer Inschrift am Vordach über dem Hauseingang wurde das Anwesen 1847 erbaut. Die Initialen J. H. G. weisen auf den Bauern Johann Heinrich Geyer hin, der nach Angaben in der Kirchenchronik und im Hausbuch der Kirche hier lebte.
Die Ortschronik berichtet 1847 von einem Brand auf dem Hof des Bauern und Bürgermeisters Johann Heinrich Geyer. Bei Umbauten im Wohnhaus stießen wir auf die alten Gebäudefundamente. Deshalb nehmen wir an, daß es sich um ein und denselben Geyer handelt, der auf den Brandmauern sein neues Gut errichtete. Allerdings lebten Mitte des 19. Jahrhunderts in Waltersdorf vier "Geyers", alle mit den gleichen Vornamen.

Vor unserem Hof steht eine große Eiche. Erhalten geblieben ist eine Emailletafel mit der Inschrift "Friedenseiche gepflanzt 187. von Bürgermeister Geyer". Der Baum wurde sicher zum Gedenken an die Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges 1871 gesetzt. Allerdings nicht von "unserem" Geyer, der war bereits 1856 verstorben. Ihm gegenüber, auf der anderen Straßenseite, wohnte sein Namensvetter. Er war 1871 ebenfalls Bürgermeister und dürfte die Eiche gepflanzt haben.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte der Hof mehrere Eigentümer. 1911 erwarb der Landwirt Franz Albin Trützschler das über zwölf Hektar große Anwesen. Nach dessen Tod 1942 übernahm sein 22jähriger Sohn Kurt die Bauernwirtschaft. In den 60er Jahren richtete die damalige LPG hier Ställe ein und nutzte sie bis Mitte der 80er Jahre. Danach diente der Vierseithof den Altbauern nur noch als Wohnstätte.

1998 verkauften sie ihren Hof an uns. Von 1999 bis 2003 haben wir ihn - ohne in die historische Substanz einzugreifen - zu einem Museums- und Ferienhof umgebaut.


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